Der Bängel
, des -s, plur. ut nom. sing. 1) Ein Knüttel, Prügel,
ein kurzes und starkes Holz; in welcher Bedeutung dieses Wort noch in dem
Preßbängel der Buchbinder und Buchdrucker, womit die Pressen
zugezogen werden, üblich ist. Im Niedersächsischen ist es in diesem
Verstande gewöhnlicher. 2) Figürlich, in den niedrigen Sprecharten
ein grober, ungesitteter junger Mensch.Anm. Bängel ist das Diminutivum von
einem ziemlich unbekannt gewordenen Worte Bang oder Bank, welches noch bey den
Jägern üblich ist, wo es ein Strickholz bedeutet, über welches
die Jagdnetze gestricket werden.
S. auch Fügebank. Eine kleine untersetzte Statur
drucken die Österreicher durch Bunker, aus. In der figürlichen
Bedeutung ist Bang bey dem Ulphilas ein Schlag, eine Wunde, zu welchem auch das
Schwed. bana, banka und baengia, das Engl. to bang, und das Dänische
banke, schlagen, gehören. Um dieser Abstammung willen schreibt man es
richtiger mit einem ä, als mit einem e. Mit dem Deutschen Bängel
kommt auch das Lateinische Diminutivum Baculus überein; denn das k wird
durch die Aussprache durch die Nase oft in ng verwandelt.
S. auch Bakel. [
715-716]