Ausdrucken
, verb. reg. act. durch Drucken allen seinen Theilen nach
abbilden. 1) Eigentlich. Ein Siegel in Wachs ausdrucken, Ein Kupferstich, der
nicht recht ausgedrucket worden.2) Figürlich. (a) Abbilden,
überhaupt. Jede Vorstellung werde ich da auf deinem Gesichte
ausgedrückt (ausgedruckt) lesen, Dusch. Diese blühende Bildung, die
alle irdische Schönheit ausdrückte, (ausdruckte) laß mich sie
vergessen, ebend. Sein Gesicht druckt den ganzen Schrecken seiner Seele aus.
(b) Eine deutliche Vorstellung von etwas erwecken, besonders so fern solches
durch Worte geschiehet. Etwas mit Worten ausdrucken. Sich deutlich, undeutlich
ausdrucken. Er weiß sich sehr gut auszudrucken. Die Sprache ist zu
schwach, dir alles auszudrucken, was ich empfinde. Thränen sind, wenn wir
auf die Welt kommen, die einzige Sprache, wodurch wir unsere Bedürfnisse
ausdrucken.Anm. Das Substantiv, die Ausdruckung ist nicht üblich, weil
Ausdruck dafür gewöhnlicher ist;
S. auch Ausdrücken. Wenn einige Hochdeutsche
Schriftsteller ausdrucken beständig mit dem folgenden ausdrücken
verwechseln, so ist solches ein Merkmahl der ihnen noch anklebenden
Niedersächsischen Mundart. Denn obgleich beyde Verba eigentlich nur der
Mundart nach verschieden sind, so hat doch in der edlern Bedeutung die
Oberdeutsche Mundart schon längst den Vorzug behalten, wie mehrern
Wörtern widerfahren ist.
S. auch Drucken. [
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