Der Ausdruck
, des -es, plur. die -drücke, das durch Ausdrucken
entstandene Bild; eine Benennung, welche in der eigentlichen Bedeutung wenig
oder vielleicht gar nicht vorkommt, weil in derselben die Benennung Abdruck
gewöhnlicher ist. Allein in den Wissenschaften kommt dieses Wort in
verschiedenen figürlichen Bedeutungen vor. Es bezeichnet daselbst, 1)
dasjenige Mittel, wodurch Empfindungen und Vorstellungen geäußert
werden, das Zeichen derselben; im Gegensatze des Eindruckes, welchen sie bey
andern machen. Daher werden in der Redekunst die Wörter und Redensarten,
in der Musik die Töne und Tonsätze, in den bildenden Künsten,
die Gesichtszüge, die Geberden u. s. f. und in der Tanzkunst die Stellung,
Bewegung und Geberden, Ausdrücke genannt. Empfindungen, die allen Ausdruck
übersteigen, welche sich auf keine Art ausdrucken lassen. Er heftete seine
Augen auf ihn mit einem Ausdrucke und Blicke, der sich nur denken
läßt. Ein Gemählde von vollkommenen Ausdrucke, welches alle
diejenigen Empfindungen hervor bringt, die der Künstler hervor bringen
wollte. In den Sprachen ist Ausdruck eine allgemeine Benennung, welche nicht
allein eigentliche Wörterund Redensarten, sondern auch Interjectionen
unter sich begreift, weil sie insgesammt Mittel sind, Empfindungen und einzelne
Vorstellungen zu äußern. 2) Die Art und Weise, wie diese Mittel oder
Ausdrücke gebraucht und angewendet werden. Daher sagt man, ein Redner habe
einen schlechten Ausdruck, wenn seine Aussprache und Stellung nicht geschickt
sind, den verlangten Eindruck in das Gemüth des Zuhörers zu machen.
Ein Mahler, der im Ausdrucke stark ist. Ein Tänzer ohne Ausdruck.
S. das folgende. [
583-584]