Aufwerfen
, verb. reg. act.
S. Werfen. 1. Durch Werfen öffnen. Eine Thür
mit Steinen aufwerfen. Die Karten aufwerfen, um zu sehen, wer gibt, sie durch
einen Wurf gleichsam öffnen. [
551-552] 2. In die
Höhe werfen. a) Eigentlich. Das Meer wirft Schaum auf. Das Wasser wirft
Blasen auf. b) Figürlich. (1) Aufgraben. Einen Damm, einen Wall, eine
Schanze, einen Graben aufwerfen. Erde um einen Baum aufwerfen. (2) Schnell in
die Höhe richten, doch vielleicht nur von der Nase. Sie sahe mich
zweydeutig an, und warf die Nase auf, als ich über sie lachte. Hermes. (3)
Aufwärts biegen, sich werfen. Das Bret hat sich aufgeworfen. Eine
aufgeworfene, einwärts gebogene, Nase. Aufgeworfene Lippen. Aufgeworfene
Kapseln oder Feilen, krumm gebogene. (3) Eigenmächtig auftreten, sich
eigenmächtig zu etwas angeben. Sich zum Könige, zum Anführer
aufwerfen. Ihr werft euch immer zu Dingen auf, wozu ihr keinen Beruf habt. Oft
wirft sich die Leidenschaft trotzig über ihre Regentinn, die Vernunft, zur
Tyranninn auf, Dusch. (4) Sich wider jemanden aufwerfen, sich wider denselben
empören.3. Auf einen andern Körper werfen. a) Eigentlich. Die
Würfel aufwerfen, auf den Tisch. b) Figürlich. Eine Frage aufwerfen,
zur Beantwortung vortragen, vorbringen. Einen Zweifel aufwerfen.Das Hauptwort
die Aufwerfung läßt sich in allen Fällen gebrauchen, wo das
Verbum nicht ein Reciprocum ist. [
553-554]