Aufwallen
, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort seyn erfordert,
in die Höhe wallen, in eine heftige innere Bewegung gerathen. 1)
Eigentlich, von flüssigen Körpern, besonders wenn sie durch die Hitze
zum Sieden gebracht werden. So bedeutet aufwallen in der Hauswirthschaft
gelinde aufsieden. Allein in der erhabenen Schreibart wird jederzeit der
Begriff einer heftigen Bewegung damit verbunden. Das Meer wallt auf und braust.
Das Aufwallen des Geblütes ist bey den Pferdeärzten eine Krankheit
der Pferde, wo bey einem gelinden Fieber kleine Blattern auf der Haut zum
Vorscheine kommen.2) Figürlich. (a) Von dem Stande, bey den neuern
Dichtern.
- - Wie unter dem Fuße des Wandrers Leichter Staub, von
Gewürmen bewohnt, aufwallet, hinsinkt, Klopst.
(b) Von allen heftigen Gemüthsbewegungen, welche das
Geblüt gleichsam schnell aufwallen machen, aber auch schnell wieder
vergehen. Die aufwallende Hitze der Rachbegierde. Vielleicht wallere mein Zorn
bey Beleidigungen auf, Dusch. Ungestümer von stürmischer Freude wallt
nicht das ängstliche Herz des Missethäters auf, ebend. Aber auch von
sanftern Empfindungen. Sanfte Empfindungen wallen, wie die Silberwellen, an
einem stillen Abende in der Seele des Dichters auf.
S. Aufwallung besonders. [
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