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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Aufführen

, verb. reg. act. 1. In die Höhe führen, und zwar, 1) eigentlich, vermittelst eines Fuhrwerkes. Die Kanonen aufführen, auf den Wall. 2) In weiterer Bedeutung, durch andere körperliche Mittel. Erde um ein Baum aufführen. Besonders von den Gebäuden über der Erde. Ein Haus, ein Gebäude, einen Pallast, eine Mauer, einen Wall, einen Damm aufführen.2. Auf einen Körper führen oder leiten, in weiterer Bedeutung. So nennet man in den Gold- und Silber-Fabriken, den Lahn aufführen, wenn man ihn mit der Ahnd oder dem so genannten Jäckelmännchen von der Plattmühle auf die Lahnröllchen leitet.3. Heran oder herbey führen, weil der Ort, wohin etwas geführet wird, entweder wirklich höher ist, oder doch als hoch gelegen angesehen wird, im Gegensatze des Abführens. Die Wache aufführen. Eine Musik aufführen, eigentlich den Musikanten den Weg zeigen, wohin sie gehen sollen. In noch weiterer Bedeutung. Zeugen aufführen, anführen. einen im Triumphe aufführen, sowohl eigentlich, als auch figürlich, sich seiner Überlegenheit über jemanden öffentlich rühmen. Wenn die Welt deiner Thorheit spottet, so wird sie ihren Sclaven im Triumphe aufführen. Einen Fremden bey jemanden aufführen, den Fremden zu ihm führen und ihn dessen Bekanntschaft bringen. Figürlich, vorstellen, sehen lassen, besonders auf der Schau- [489-490] bühne. Ein neues Stück aufführen. Jemanden aufführen, ihn auf der Schaubühne als handelnd vorstellen. In dem Trauerspiele führet man große Helden auf. Etwas mit einer Rechnung aufführen, nahmentlich verzeichnen.4. Sich aufführen, eigentlich von der Art zu leben, so weit sie von außen in die Augen fällt. Sich seinem Stande gemäß aufführen. Er führt sich prächtig auf. Ingleichen von dem äußerlichen Betragen in einzelnen Fällen. Wir wollen sehen, wie er sich nach diesem Briefe aufführen wird, Gell. Wie auch von dem sittlichen Betragen. Sich dankbar, undankbar gegen jemanden aufführen. Sich gut, schlecht, übel aufführen. In welchen beyden letzten Fällen doch betragen nicht nur edler sondern auch angemessener ist. In dieser ganze Bedeutung war ehedem auch nur das einfache fuoren, führen, üblich; S. das folgende Wort. Sich aufführen, kann in diedem Verstande der figürliche Sinn der ersten und dritten Bedeutung zusammen genommen seyn, so daß damit zunächst auf den äußern Anstand des Körpers gesehen wird. [491-492]
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