Die Auffahrt
, plur. die -en. 1) Die Handlung des Auffahrens in die
Höhe, doch ohne Plural, und nur von der Himmelfahrt Christi, in welchen
Falle es aber doch auch mehr in Oberdeutschland als im Hochdeutschen
üblich ist. Die Auffahrt Christi, oder die Auffahrt Christi gen Himmel,
dessen Himmelfahrt. Daher der Auffahrtstag, der Himmelfahrtstag. Ingleichen,
das Herauf- oder Heranfahren. Die Auffahrt der Gesandten zu den
Zusammenkünften.2) Der Ort, wo man mit einem Wagen herauf fährt. So
wird der Weg, welcher einen Berg hinauf führet, ingleichen die
Erhöhung vor einem Hause, oder vor einem Walle, auf welcher man mit einem
Wagen vor dasselbe fahren kann, auch eine Auffahrt genannt; mit einem
Französ. Ausdrucke die Apparelle.Anm. Die Uffert kommt schon bey dem
Notker von der Himmelfahrt Christi vor. Daß dieses Wort ehedem auch so
viel als Abfahrt oder Abreise bedeutet habe, erhellet aus dem Theuerdanke, wo
ein Kapitel die Überschrift hat: die Auffahrt des Tewrdanks von seinem
lieben Vater und aus seinen Erblanden. Ehedem bedeutete es aber auch den Anzug
auf einem Gute, und dasjenige Geld, was ein Ankömmling, der sich an einem
Orte niederlassen will, der Obrigkeit zu entrichten hat; die Aufnahme, das
Aufzugsgeld. An einigen Orten z. B. in Hessen, Münster u. s. f. ist diese
Bedeutung noch jetzt üblich, und wird daselbst von dem Weinkaufe, welchen
Leibeigene bey dem Anzuge bezahlen, gebraucht, und auch Auffahrtgewinn,
Erbgewinn, Leibgewinn, Handlohn, Weglösung, Consens-Geld u. s. f. genannt.
S. Lehnwaare. [
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