Der Äther
, des -s, plur. car. von dem Griechischen -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - . 1) Diejenige feine,
flüssige und elastische Materie, mit welcher der ganze unermeßliche
Raum des Himmels angefüllet seyn soll; die Himmelsluft. Ingleichen in
weiterer Bedeutung, eine jede elastische und flüssige Substanz, welche
subtiler als die Luft ist. Daher das Bey- und Nebenwort ätherisch, welches
einige neuere Dichter für himmlisch, eingeführet haben. 2) In der
Chymie ist es ein weißer, durchsichtiger und höchst flüssiger
Körper, von einem durchdringenden Geruche, welcher das Mittel zwischen dem
Weingeiste und dem Öhle hält. Man bereitet ihn aus dem Weingeiste mit
Vitriol-Salpeter-Salz- oder Essigsäure, da er denn die Nahmen
Vitiol-Äther, Salz-Äther, Essig-Äther u. s. f. bekommt. Der
Chymist Frobenius bereitete ihn 1730 zuerst, und legte ihm wegen seiner
Flüchtigkeit diesen Nahmen bey. Andere nennen ihn Naphtha.1.
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