+ Das Aß
, des -es, plur. car. im gemeinen Leben überhaupt alles
dasjenige, was einem andern lebendigen Geschöpfe zur Nahrung dienet.
Besonders bey den Fischern, die Nahrung der großen Fische, und an einigen
Orten bey den Müllern und Bäckern auch das Geringste von dem
geschrotenen Getreide, welches zur Nahrung der Schweine gebraucht wird;
Schweinaß, Sauaß. Ingleichen die Lockspeise, wodurch man Thiere, und
besonders Fische in [
451-452] das Netz lockt. Einem ein
Aß legen, ehedem, für ihn anlocken. Dieses Wort kommt von essen, wie
Maß von Messen. Gemeiniglich schreibt man es Aaß, ohne Zweifel, weil
man es mit dem Worte Aas immer für einerley hielt. Allein, da es von
demselben ganz verschieden ist, so ist es der Analogie gemäßer, es
nur mit Einem a zu schreiben. Bekommt doch das gleich lautete Imperfectum, ist
Maß von messen, ferner Maß von messen, ich saß von gesessen u.
s. f. auch nur einen einfachen Vocal, ungeachtet derselbe, gleichfalls gedehnt
wird. [
453-454]