Der Anzug
, des -es, plur. die -züge. 1) Das Anziehen, doch nur in
der Bedeutung des Neutrius und ohne Pural. Der Feind ist im Anzuge. Das
Kriegesheer ist im Anzuge begriffen. Der Anzug des Gesindes. Die Anzugszeit, da
dasselbe anzuziehen pflegt. Der Anzug eines Beamten, eines Geistlichen. Daher
die Anzugspredigt, die Anzugsrede, der Anzugsschmaus u. s. f.2) Dasjenige, was
angezogen wird, besonders von Kleidungsstücken, doch nur so fern dieses
Wort ein Collectivum ist, und alles, was zu einer völligen Kleidung
gehöret, die Zierathen nicht ausgeschlossen, in sich fasset. Sie warf den
nächtlichen Anzug von ihren Schultern. Ein prächtiger Anzug.
Ingleichen, in engerer Bedeutung, Zierathen einer Art, so viel davon zu einem
Anzuge nöthig sind. Ein Anzug Spitzen, Kanten, Blonden.3) Dasjenige, womit
man etwas anziehet. So heißt bey den Schustern, ein Stück Leder oder
Horn, welches das Anziehen der Schuhe erleichtert, und sonst auch ein Anzieher
genannt wird, der Anzug, und in Franken ein Anzügel. Bey den
Kupferschmieden und Klempenern werden auch wohl die Niethe Anzüge genannt,
weil sie mit dem Anzugmeißel angezogen werden. [
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