Der Anwurf
, des -es, plur. die -würfe. 1) Die Handlung des Anwerfens;
ohne Plural. Der Anwurf des Kalkes an die Wand, des Sandes von dem Wasser. Noch
mehr aber, 2) dasjenige, was angeworfen wird. Der Anwurf, der Überzug
einer Wand mit Kalk. Viele Häuser sind von außen mit einem Anwurfe
bekleidet. Der Anwurf, dasjenige, was das Wasser angesetzet hat; Anlage,
Anschütt u. s. f. Auch ein eisernes Werkzeug, welches aus einer Kettel und
einem Kloben bestehet, und an die Thüren angeworfen, d. i. befestiget, und
wieder abgenommen werden kann, ein Vorlegeschloß daran zu legen;
S. auch Anlage 2. Bey den Wollenwebern wird auch die
Anschrote oder Saalleiste, und bey den Raschmachern auch der Aufzug oder die
Anschüre, ein Anwurf genannt;
S. Anschrote. In den Münzen ist der Anwurf, oder
das Stoßwerk, eine eiserne Presse, grobe Münzsorten vermittelst des
trägen Schwunges der Preßstange zu prägen, welche
Preßstange mit ihren zwey großen Kugeln von Bley an den beyden Enden
daher auch der Anwurfsschlüssel genannt wird. Die Schneider und
Nähterinnen nennen dasjenige,was angesetzet wird, ein Stück
länger zu machen, gleichfalls den Anwurf. [
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