Anwenden
, verb. reg. et irreg. act.
S. Wenden, bestimmten Gebrauch von etwas machen. Sein
Geld gut, wohl, schlecht, übel anwenden. Er wendet die Wohltaten, die man
ihm erweiset, alle Mahl gut an. Wohl angewandte Zeit. Er hat bey dieser Arbeit
vielen Fleiß, viele Mühe angewandt. Sein Geld bloß zur
Üppigkeit anwenden. Er wendet die Freyheit nur zur Boßheit, seine
Macht nur zum Schaden anderer an. Ingleichen mit der Präposition auf, in
der Logik, eine begriffene allgemeine Wahrheit auch von besondern Fällen
begreifen. So wird die Lehre von der Electricität auf die Gewitter
angewandt. Eine erlernte Wahrheit anwenden. In engerer Bedeutung, mit Nutzen
anwenden. Es ist bey ihm nichts angewandt, es fruchtet bey ihm nichts. Ich
würde auch diese Kosten nicht scheuen, allein sie sind nicht angewandt,
sie sind fruchtlos, ich habe keinen Dank, keinen Nutzen davon.So auch die
Anwendung, die Bestimmung des Gebrauches, in allen obigen Bedeutungen;
besonders in der Redekunst, die Beschäftigung des Redners, durch die
vorgetragenen allgemeinen Wahrheiten den Zustand seiner Zuhörer
vollkommener zu machen. [
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