* Die Anwand
, plur. die -wände, an einigen Orten, z. B. in Meißen,
so viel als die Grenze, besonders eines Ackers oder Feldes. Ingleichen der Ort,
wo ein Feld, Wald oder Wiese an einen Weg stößet, und ein solches
Stück Feldes oder Wiese selbst. In andern Gegenden ist es der Ort, wo der
Pflug im Pflügen umgewandt wird, in welcher Bedeutung es denn auch
Anwende, ingleichen Wendefort lautet.
S. auch Angewende.Anm. Frisch führet eine Stelle
aus Rätii Chronik an, aus welcher erhellet, daß auch das einfache
Wand ehedem die Grenze eines Landes bedeutet hat; ohne Zweifel von derjenigen
Bedeutung des Verbi wenden, nach welcher es auch für enden gebraucht
wurde. Es ist noch nicht am Ende, an der Anwand, heißt es daher in den
alten deutschen Sprichwörtern, gleichfalls bey dem Frisch. Anwand und
Angewand werden zuweilen auch für dasjenige gebraucht, was man
gemeiniglich einen Rain nennet. Man hat daher nicht nöthig, bey der
Ableitung dieses Wortes seine Zuflucht zu dem Wendischen Hono oder Hohn, ein
Feldweges Acker, seine Zuflucht zu nehmen. [
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