Anrichten
, verb. reg. act. 1) zum Gebrauche in die gehörige Ordnung
legen; am häufigsten von den Speisen. Die Speisen anrichten, in den
Küchen, sie ordentlich in die Schüssel legen, und zum Auftragen
geschickt machen. Die Suppe, die Fische anrichten. Einem anrichten, oder
für einen anrichten, die ihm gehörigen Speisen auf den Tisch
schaffen. Dieses Anrichten geschiehet vor der Anrichte oder dem Anrichttische
vermittelst des Anrichtlöffels. Das Kupfer anrichten, in den
Schmelzhütten, es zur Seigerung vorbereiten. Das Holz anrichten, bey den
Zimmerleuten, es gehörig verlängern oder abkürzen. 2) In der
gehörigen Ordnung entstehen machen. Eine Schule, eine Akademie, eine
Handlung anrichten, in welchen Fällen doch errichten im Hochdeutschen
gebräuchlicher ist. Eine Hofhaltung, eine Haushaltung, ein Gastgeboth
anrichten, wofür man doch lieber einrichten sagt. 3) Hervor bringen,
entstehen machen. O was werde ich für Freude anrichten! Weiße. Den
Glauben in den Menschen anrichten, in der Theologie. Besonders von
nachtheiligen, unangenehmen Dingen. Böses anrichten, Aufruhr,
Unglücklich, Zank, Unruhe, Lärmen, Ärgerniß, Unheil,
Schaden Verdruß anrichten. Was hast du angerichtet? Es war mir
unmöglich, ein Zeuge des Jammers zu seyn, den ich angerichtet hatte,
Dusch. Sie möchten sonst denken, ich wollte nur Feindschaft anrichten. Er
möchte sonst gar zu große Handel anrichten, Gell. Er muß diese
Kleine Verwirrung mit Fleiß angerichtet haben, ebend.Anm. Die eigentliche
Bedeutung dieses Wortes ist vermuthlich verloren gegangen.
S. Richten. Anariten für zubereiten, findet sich
schon bey dem Notker. [
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