Der Amboß
, des -es, plur. die -e. 1) Eigentlich ein eifernes Werkzeug
aller Schmiede und Metallarbeiter, die Metalle darauf zu schlagen und ihnen
dadurch die verlangte Bildung zu geben. 2) In der anatomie, wegen einiger
Ähnlichkeit, ein Beinchen in dem Ohre, welches einem Backzahne gleichet,
und dessen ausgehöhlte Oberfläche das Haupt des Hammers in sich
fasset; Incus.Anm. Amboß, bey dem Raban. Maurus Anapoz, bey Stryker Anpos,
und in einem 1477 gedruckten Vocabulario Anfuße, gehöret ganz den
Oberdeutschen Mundarten zu, und ist von an und boßen, botten oder batten
schlagen, wovon noch das Franz. pousser übrig ist. Das n in der ersten
Hälfte ist um des folgenden b willen erst in den spätern Zeiten in
ein m verwandelt worden. Bey den Niedersachsen und in den verwandten Mundarten
heißt dieses Werkzeug Ambolt, Dän. Ambolt, Holl. Aembaeld, Ambilt,
Engl. Anvil, Angels. Anfilt, und dieses ist auf ähnliche Art von an und
fillen, hauen, schlagen, zusammen gesetzt.
S. Kafiller. Eben so ist das Lat. Incus von in und cudo,
wofür, dem Isidor zu Folge, die ältern Lateiner intus von intundere
sagten. Die Gold- und Silberarbeiter nennen dieses Werkzeug, nur schlechthin
ein Eisen. [
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