Der Abweg
, des -es, plur. die -e. 1) Eigentlich, ein Weg, der von dem
rechten Wege abführet; ingleichen, ein Nebenweg, Umweg, wie auch ein
Schleifweg. Die Straße hat viele Abwege. Durch Abwege entkommen, Einen
Abweg nehmen, fahren, reiten. 2) Figürlich, was der Tugend, der
Rechtschaffenheit u. s. f. entgegen gesetzt ist. Der junge Mensch ist auf
Abwege gerathen, auf Ausschweifungen. Abwege suchen, leere Ausflüchte.Anm.
Von Abweg, beym Ottfried auuigg, hatte man ehedem auch ein Beywort, welches
böse, verderbt bedeutete. Auuekkiu Slahta, gebraucht Notker für ein
verderbtes Geschlecht, und bey dem Berelio bedeutet afvega, verborgen, geheim.
Man findet in der Oberdeutschen Mundart auch das Nebenwort abwegs, welches aber
im Hochdeutschen unbekannt ist. [
131-132]