Der Zwerg
, [
1783-1784] des -es, plur. die -e,
Diminut. Zwerglein, eine Person, welche ungewöhnlich kleiner ist, als es die
gewöhnliche Größe erfordert, so wie Riese einen Menschen von ungewöhnlich
größerer Statur bezeichnet. Man gebraucht es am häufigsten ungeändert von
beyden Geschlechtern, besonders wenn nur die Kleinheit ausgedruckt werden soll.
Sie ist ein Zwerg. Muß aber das weibliche Geschlecht vorzüglich mit bezeichnet
werden, so ist auch Zwerginn üblich. Es läßt sich eine Zwerginn sehen, ein
weibli- cher Zwerg. In weiterer Bedeutung heißet ein jedes Ding, welches eine
in seiner Art ungewöhnliche Kleinheit hat, ein Zwerg, wohin auch die folgenden
Zusammensetzungen gehören. Anm. Bey den Schwäbischen Dichtern Getwerg. Im
Nieders. Dmarf, Dorf, im Angels. Dweorg, im Engl. Dwarf und Durgen, im Schwed.
Dwerg, im Isländ. Dwergur. Es ist allem Ansehen nach ein sehr altes Wort, daher
auch dessen Abstammung dunkel und ungewiß ist. Martinius leitete es von dem
Lat. Divergium, gleichsam Divergium naturae her, Gutmund Ardreä von dem Griech,
hier nichtlateinischer Text, siehe Image, Wachter von zwerch, so
fern es im figürlichen Verstande böse bedeuten kann, wegen der Volksmährchen
von bösartigen unterirdischen Zwergen, Frisch von zwerch, so fern es das
kürzere im Gegensatze des längern bedeutet; anderer eben so unwahrscheinlicher
und gezwungener Ableitungen zu geschweigen. [
1785-1786]