Zupfen
, [
1765-1766] verb. reg. act. 1. Mit den
zusammen gedrückten zwey vordern Fingern in kurzen Absätzen ziehen. Jemanden
bey dem Barte, bey dem Ärmel, bey den Haaren zupfen. Zupfe dich bey deiner
Nase, sagt man, wenn jemand einem andern Fehler verweiset, deren er sich selbst
schuldig macht. Jemanden an dem Rocke, an dem Mantel zupfen. 2. Durch Zupfen
bearbeiten. Rosen zupfen, die Blumenblätter auszupfen. Die Bürstenmacher zupfen
die Borsten, wenn sie die Borsten von einer Länge aus einem Bunde Borsten
ziehen. Die Wollarbeiter zupfen die Wolle, wenn sie selbige mit den Fingern aus
einander ziehen. Seide zupfen, verarbeitete Seide wieder in einzelne Fäden
auflösen. Anm. Zupfen, im Nieders. toppen, ist nicht von Zopf, wie Frisch und
andere wollen, sondern ein Intensivum, von dem noch im Oberdeutschen gangbaren
zaufen, welches für ziehen üblich ist, und mit demselben von einer und eben
derselben Wurzel abstammet.