Der Zügel
, [
1753-1754] des -s, plur. ut nom. sing.
ein Werkzeug zum Ziehen, doch nur noch in engerer Bedeutung, derjenige Theil
eines Pferdezaumes, vermittelst dessen der Kopf des Pferdes gelenket wird. Ein
Pferd kurz im Zügel halten, ihm den Zügel schießen lassen. Mit verhängtem Zügel
reiten, im Galopp. Dem Pferde in den Zügel fallen, es von außen bey dem Zügel
aufhalten. Seinen Leidenschaften den Zügel schießen lassen; ihnen die
Herrschaft lassen. Jemanden im Zügel (im Zaume) halten, ihn einschränken.
Figürlich ist der Zügel auch das, was einschränkt. Die Begierden haben des
Zügels der Vernunft vonnöthen.
Die richtende Natur legt durch gemäße Qualen Dem Willen Zügel
an, und bändigt Cannibalen, Dusch.
Anm. Im Nieders. Tögel. Die Endsylbe el bedeutet ein
Werkzeug, Ding; die Wurzelsylbe Züg aber ist von Zug, ziehen, ein Ding, womit
man ziehet, zu bezeichnen.