Die Zinne
, [
1719-1720] plur. die -n, der oberste, mit
Einschnitten oder Schießscharten versehene Theil einer Mauer, ingleichen eine
ähnliche Einfassung des flachen Daches eines Gebäudes. Die Zinne einer
Stadtmauer. Die Zinne des Tempels, in der Deutschen Bibel, der obere flache
Theil. Das Wort ist im Hochdeutschen ungewöhnlich geworden, und wird nur
zuweilen in der höhern und dichterischen Schreibart gebraucht. Anm. Im
Oberdeutschen von Alters her Zinne, im Schwed. Tinne. Vermuthlich von Zahn,
oder Zinke, weil der obere Rand einer ehemahligen Festungsmauer aus zehnartigen
Einschnitten bestand. Im Nieders. ist Tinne, die Zinke in einem Rechen.
S. auch Siebelzinne.