Zähe
, [
1643-1644] -r, -ste, adj. et adv. fähig,
sich ziehen, oder ausdehnen zu lassen. 1. Eigentlich, da man Körper zähe nennt,
wenn sie sich mit leichter Mühe durch Ziehen ausdehnen lassen. Zäher Schleim,
zäher Leim, zähes Leder, so zähe wie Pech. Das Fleisch ist zähe, wenn es sich
unter den Zähnen dehnet, anstatt sich zerreiben zu lassen. 2. Figürlich. (a)
Die Ausgabe, besonders des Geldes, so lange, als möglich, zurückhaltend. Er ist
ein wenig zähe. Ein zäher Bezahler. Das Geld gehet zähe von ihm; eine sehr
harte Figur. (b) Ein zähes Leben haben, im gemeinen Leben, schwer zu tödten
seyn. 3. Im Hüttenbaue wird zähe von dem gepochten Erzte gebraucht, und da
bedeutet es so viel als klar gepocht, klein. Zäher Schlamm. Anm. Schon bey dem
Stryker zehe, in einigen gemeinen Mundarten zach, im Bergbaue geziege, im
Nieders. taa, tach, im Holländ. taey, im Engl. tough. Es ist von ziehen, oder
vielmehr selbst die Wurzel desselben.