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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Die Zauberlaterne | | Der Zauberring

Zaubern

, [1657-1658] verb. reg. act. et neutr. welches im letztern Falle das Hülfswort haben erfordert. 1. Wirkungen durch Hülfe der Geister, besonders der bösen, hervor bringen; als ein anständiger Ausdruck für das niedrige hexen. Zaubern können. Schlösser, Wetter zaubern, durch Zauberey hervor bringen. 2. Figürlich, durch einen hohen Grad der Reitze hervor bringen. Der mächtige Blick fährt in die Seele, und zaubert da, was er will, Sonnenf. So auch das Zaubern. S. auch Bezaubern. Anm. Im Nieders. tövern, im Holländ. tooveren. Es ist noch ungewiß, ob das Verbum ein Iterativum oder Intensivum von einem veralteten zauben ist, oder ob zaubern von dem Substantivo Zauber, abstammet, welches vermittelst der Ableitungssylbe er, ein Werkzeug, Ding, wieder von einem Verbo zauben herkommen würde. Von diesem befindet sich im Schwed. noch ein Verbum, tubba, reitzen. Leibnitzens Ableitung von toben, Wachters von dem alten Zabel, der Teufel, Peiskers von hier nichtlateinischer Text, siehe Image, schwarz, und Frischens von taub, gleichsam betäuben, haben nichts als den ähnlichen Wortklang zum Grunde. Mich wundert, daß keiner die Ähnlichkeit mit dem Hebr. hier nichtlateinischer Text, siehe Image, er hat bezaubert, und Choverim, Zauberer im Plural, bemerket hat, welche wenigstens das hohe Alter dieses Wortes beweiset.
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