Der Wurf
, [
1627-1628] des -es, plur. die Würfe, von
dem Verbo werfen. 1. Die Handlung des Werfens. Einen Wurf, zwey Würfe thun.
Besonders mit Würfeln. Ein glücklicher, unglücklicher Wurf. Zuweilen auch von
dem Neutro werfen, so fern es von gewissen Thieren für gebären gebraucht wird.
Hunde von einem Wurfe, welche auf Ein Mahl, zugleich, sind geworfen worden. 2.
Die Richtung der geworfenen Sache, die Linie, in welcher sie sich beweget.
Einem in den Wurf kommen, in diese Richtung kommen, so daß man von der
geworfenen Sache getroffen wird. Figürlich ist, einem in den Wurf kommen, ihm
von ungefähr begegnen. Wer ihm da in den Wurf kommt, der muß es ausbüßen.
Jemanden in den Wurf bekommen, ihn irgendwo antreffen. 3. Die geworfene Sache;
ohne Plural, und nur in einigen einzelnen Fällen. Der in der Fresco Mahlerey
angeworfene Kalk wird der Wurf genannt. Daher auf nassen Wurf mahlen, al
Fresco. Bey den Jägern heißt das von dem Wolfe niedergerissene, oder nieder
geworfene Wild so wohl ein Wurf, als ein Riß. 4. So viel als auf Ein Mahl
geworfen zu werden pflegt. So werden verschiedene Dinge, z. B. Geldstücke,
Nüsse, Nadeln, u. s. f. von welchen man in Zählen eine bestimmte Anzahl
zugleich aus der Hand wirft, nach Würfen gezählet, da denn ein Wurf aus drey,
und noch häufiger aus vier oder fünf Stücken bestehet. Bey den Stabschlägern
bestehet ein Wurf Pipenstäbe aus drey, und in andern Fällen aus vier Stücken.
Ingleichen von werfen, Junge gebären, ist ein Wurf junger Hunde, Katzen, so
viel, als auf Ein Mahl geworfen werden. 5. Das Werkzeug, womit man wirft; nur
in einigen einzelnen Fällen. So nennen die Jäger den Rüssel der zahmen und
wilden Schweine so wohl den Wurf, als das Gebreche, da denn der Oberwurf der
obere, der Unterwurf aber der untere Rüssel ist.