Der Wulst
, [
1619-1620] des -es, plur. die Wülste,
eigentlich, ein aufgedunsener, aufgeschwollener Körper. In engerer und
gewöhnlicherer Bedeutung ist der Wulst ein dicker und runder Körper von einiger
Länge; doch nur in manchen einzelnen Fällen. In der Baukunst ist es ein
ziemlich großes ausgebauchtes Glied, welches nach einem Viertelkreise geründet
ist. Bey den Schlössern ist der Wulst, oder auch die Wulst, ein Stück Eisen,
welches irgendwo ange- schmiedet wird, einen Theil zu verstärken. Der Wulst an
einem Schiffe ist die Wölbung am Vordertheile über dem Steuerruder. Die
Klempener nennen die Röhre an der Dachrinne, durch welche das Wasser in die
Erde geleitet wird, den Wulst. An manchen Orten ist es der Kopfring von Stroh
oder Tuch, eine Schwere Last darauf zu tragen; der ausgestopfte vordere Theil
an dem Fallhute der Kinder; der Haarwulst, worüber die Weiber ihre Haare
schlagen; und so in andern Fällen mehr. Anm. Das Wort ist mit schwellen,
Geschwulst, wallen, wölben u. s. f. Eines Geschlechtes, indem der Begriff der
Ründe und Dicke der herrschende ist. Auch Wurst gehöret mit zur Verwandtschaft.
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1619-1620]