Der Wucherer
, [
1617-1618] des -s, plur. ut nom. sing.
derjenige, welcher von seinem Eigenthume im Handel und Wandel übermäßigen
Gewinn zu ziehen sucht, und zu ziehen gewohnt ist. Ein Fämininum, Wucherinn,
läßt sich von diesem Worte nicht bilden, weil sonst der Ton auf die vierte
Sylbe vom Ende kommen würde, welches die Deutsche Sprache nicht leidet. Man muß
daher entweder das Fämininum umschreiben, eine wucherische, dem Wucher ergebene
Frau, oder auch Wucherer von beyden Geschlechtern gebrauchen, wie Märterer.
Ehedem bedeutete dieses Wort auch den Urheber. Der Teufel, der Wucherer aller
Boßheyt, heißt es in dem Buche Belial von 1472.