Der Winkelhaken
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1561-1562] des -s, plur. ut nom. sing.
eigentlich ein nach einem rechten Winkel gebogener Haken, da denn verschiedene
Werkzeuge und Theile derselben diesen Nahmen bekommen. Das eiserne und hölzerne
Winkelmaß der Zimmerleute und Tischler wird oft nur Winkelhaken genannt. Bey
den Schlössern ist es ein Hebel in Gestalt eines rechten Winkels, welcher in
Deutschen Cassen-Schlössern den Riegel hebt. Bey den Buchdruckern ist es ein
messingenes Lineal mit zwey rechtwinkeligen Wänden, worin die Zeilen
rechtwinkelig eingesetzet werden. Der Winkelhaken der Schriftgießer ist ein
langes Lineal mir einem rechtwinkeligen Ausschnitte, die gegossenen Schriften
darin zu justiren. Bey den Orgelbauern ist es ein rechtwinkeliger Draht,
welcher die Abstracten und Wellen zusammen hänget.
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1561-1562]