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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Welkboden | | Die Wellbank

Welken

, [1475-1476] verb. welches in doppelter Gestalt üblich ist. 1. Als ein Neutrum, mit haben, welk werden, in der ersten Bedeutung des Adjectives. Sie steht da, die welkende Rose, und haucht die letzten Gerüche, Geßn. Figürlich, Kraft, Thätigkeit, Muth verlieren.
Der Einfall welkt, die Worte fließen matt, Haged.
Und von dem Muthe:
Jetzt nun ich König bin, welkt mein beklemmtes Herz, eben derselbe.
S. auch Verwelken. 2. Als ein Activum, welk machen, am häufigsten in der zweyten Bedeutung des Wortes welk für dörren; wo es in einigen gemeinen Mundarten auch schwelken lautet. Obst welken. Gewelktes Obst. S. auch das Welken. Anm. Schon im Ottfried welken. Das k ist ein Zeichen einer Intension, daher das einfache Verbum welen gelautet haben muß, und dieses ist noch im Niedersächsischen üblich; dagegen bey der Winsbeckinn velwen für welken vorkommt; woraus, wahrscheinlich wird, das die fahle Farbe verwelkter Blätter der Grund der Benennung ist. [1477-1478]
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