Der Wedel
, [
1423-1424] des -s, plur. ut nom. sing.
Diminut. das Wedelchen, Oberd. Wedellein. 1. Der bewegliche Schwanz an manchen
vierfüßigen Thieren. So wird bey den Jägern der kurze Schwanz des Hirsches so
wohl der Wedel, als der Purzel, an einigen Orten auch der Schwaden oder
Hirschschwaden, genannt. Im Hochdeutschen wird es seltener gebraucht, außer
etwa in der edlern Schreibart, dem niedrigen Schwanz auszuweichen. 2. Ein
Werkzeug, in Gestalt eines harigen Schwanzes, damit theils zu wehen, theils zu
sprengen. Der Löschwedel der Schmiede, ein solches Werkzeug von Stroh, die
Kohlen in der Esse damit mir Wasser zu sprengen. Der Fliegenwedel, von Haaren
oder Federn, die Fliegen wegzutreiben. Der Sprengwedel, Weihwedel, in der
Römischen Kirche, Weihwasser damit zu sprengen. Anm. Die Ableitungssylbe el,
bedeutet hier ein Werkzeug; die Wurzelsylbe Wed aber gehöret zu dem alten
wahen, jetzt wehen, so fern es auch hin und her bewegen bedeutet. In einigen
Oberdeutschen Gegenden ist Wedel ein Bündel Reisholz, welches aber allem
Anscheine nach von einem andern Stamme ist, und zu dem gleich bedeutenden, in
Thüringen üblichen, Welle gehöret.