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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Wärwolf | | Das Warzenkraut

Die Warze

, [1393-1394] plur. die -n, Diminut. das Wärzchen, Oberdeutsch Wärzlein, eine harte rundliche Erhebung auf der äußern Fläche eines Dinge, besonders auf der Haut. Die Warze an der Brust, oder Brustwarze, der runde weißliche Knopf an einer weiblichen Brust. Am häufigsten gebraucht man es von fehlerhaften und verhärteten Auswüchsen auf der Haut. Warzen auf den Händen haben. An den Füßen werden dergleichen Auswüchse Hühneraugen oder Leichdörner genannt. Im Bergbaue ist die Warze der runde Theil, in welcher sich der Pleulzapfen herum drehet. Anm. Im Niedersächsischen Waarte, im Englischen wart, im Schwedischen Varta, im Angelsächsischen weart. Das z, und in den Niederdeutschen und Nordischen Mundarten das t, deuten auf ein Intensivum. Die einfache Wurzel ist noch in dem Holländ. Weer, Wier übrig, welches callus bedeutet. Da diese Wurzel gedehnt wird, so lautet auch Wärze gedehnt, ungeachtet ein Consonant auf das r folgt, obgleich in andern Wörtern der gedehnte Ton in ähnlichen Fällen in den geschärften übergehet. In dem Latein. Verruca kommt die erste Sylbe mit der vorigen Wurzel überein.
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