2. Der Walm
, [
1369-1370] des -es, plur. die -e, in der
Baukunst, die schiefe Richtung eines Daches oder Gewölbes an der schmalen
Seite. Ein Dach, ein Gewölbe, hat einen Walm, wenn die schmale Seite nicht
senkrecht in die Höhe gehet, wie z. B. an einem Giebeldache, sondern
gleichfalls anläuft, und sich an das Hauptdach oder Hauptgewölbe anschließt.
(Siehe die folgenden Zusammensetzungen.) Die Abstammung des Wortes ist in
dieser Bedeutung dunkel, welches von der eben nicht häufigen Ableitungssylbe m
herrühret, woraus zugleich dessen hohes Alter erhellet. Es scheinet indessen,
daß die runde oder schräge Richtung der Stammbegriff ist, da es denn zu dem
Geschlechte des Wortes wölben gehören würde, welches sich nur durch eine andere
Ableitungssylbe unterscheidet.. In einigen Mundarten schreibt und spricht man
wirklich Walbe, Walbendach u. s. f. Im Holländischen ist walm, und im
Schwedischen välm, ein Heuhaufe.