2. * Der Wadel
, [
1329-1330] des -s, plur. ut nom. sing.
ein im Hochdeutschen unbekanntes und nur in einigen, besonders Niederdeutschen
Provinzen, übliches Wort, die Zeit des Vollmondes zu bezeichnen, da es denn
nach Niederdeutscher Art oft in Waal zusammen gezogen wird. Es ist Wadel, der
Mond ist voll. Hernach wird auch die beste Zeit, Holz zu fällen, der Wadel,
oder die Wadelzeit, genannt, vermuthlich weil sie in die Zeit des Vollmondes
fällt, (
S. Holzwadel.) Wenn erweislich ware, daß jede
Mondswandelung, oder scheinbare Ab- und Zunahme des Mondenlichtes, der Wadel
genannt würde, so würde man das Wort von wandeln, sich verändern, herleiten
können. Da es aber, wie es scheint, nur auf die Zeit des Vollmondes
eingeschränkt ist, so scheint der Begriff der Fülle der herrschende zu seyn, da
es denn mit Wade zu Einem Geschlechte gehören würde.