Vornehmlich
, [
1285-1286] adj. et adv. welches in
doppelter Gestalt gefunden wird. 1. * Als ein Bey- und Nebenwort, wie vornehm,
da es denn auch die Comparation leidet. Die alle vornehmliche Männer waren
unter den Kindern Israel, 4 Mos. 13, 3, 4; vornehme, angesehene. In dieser
Bedeutung ist es im Hochdeutschen veraltet. 2. Als ein Nebenwort allein, vor
andern Dingen seiner Art. Alle Dichter, vornehmlich aber Homer. Eine Kraft
Gottes, die da selig macht, - die Jüden (Juden) vornehmlich und auch die
Griechen, Röm. 1, 16. Die Häßlichkeit entstehet vornehmlich aus dem
Widerspruche der Theile, die ein Ganzes ausmachen, vor andern, hauptsächlich,
am meisten. Man lehre das Kind da vornehmlich erschrecken und sich schämen, wo
es die Vernunft am meisten befiehlt, Gell. Du darfst dich deiner Armuth nicht
schämen, vornehmlich da du sie nicht verschuldet hast. Wo es auch die Gestalt
eines Bindewortes annimmt. Anm. Es stammet nicht von vornehmen, sondern von
vornehm ab, und ist nach dem Muster des Lat. praecipue gebildet, wie vornehm
nach praecipuus.