Vorbilden
, [
1255-1256] verb. reg. act. 1. Im
weitesten Verstande, gleichsam vor Augen bilden, wofür doch in den meisten
Fällen abbilden gebraucht wird. Einem etwas vorbilden. Im Oberdeutschen
gebraucht man es häufig figürlich für vorstellen überhaupt, besonders in engern
Verstande, auf eine unrichtige Art vorstellen. Die Gefahr, welche ihnen aus
bekannten Absichten vorgebildet worden. Wo es ein gelinder Ausdruck für das
härtere Vorspiegeln ist. (
S. dasselbe.) 2. In engerer Bedeutung, als ein Bild, d.
i. sinnliche Vorstellung einer künftigen Sache, vorstellen, und ein solches
sinnliches Bild davon seyn, gleichsam vorher ab- bilden; besonders in der
Theologie. Die eherne Schlange bildete Christum vor, war ein Vorbild desselben.
Der Israelitische Gottesdienst war dazu bestimmt, den Messias vorzubilden. 3. *
Ein Bild zur Nachahmung vor Augen bilden; eine veraltete Bedeutung, in welcher
vorzeichnen, vorreißen, vormahlen u. s. f. üblich sind. Daher die Vorbildung.
[
1257-1258]