Der Vierling
, [
1207-1208] des -es plur. die -e, von vier
und der Ableitungssylbe ling. 1. Ein Ganzes, welches aus vier Einheiten
bestehet. So wird eine Scheidemünze, welche vier Pfennige gilt, so whole ein
Vierer als ein Vierling genannt. Der letztere Nahme kann aber auch zur
folgenden Bedeutung gehören, so fern der Vierling der vierte Theil eines
Batzens ist. 2. Der vierte Theil eines Ganzen, in welcher Bedeutung dieses Wort
im gemeinen Leben sehr häufig ist, den vierten Theil einer Münze, eines Maßes,
eines Gewichtes u. s. f. zu bezeichnen. Der Vierding oder vierte Theil einer
Mark wurde ehedem auch Vierling genannt. Im Würtembergischen ist der Vierling
der vierte Theil eines Simmers, in Zürch der Vierte Theil eines Viertels, da es
denn wieder vier Maßli oder Mäßchen hat, so daß die Mütt Getreide in Zürch vier
Viertel oder 16 Viertlinge hält. In Augsburg ist es umgekehrt, indem der
Vierling daselbst vier Viertel hält; vier Vierlinge machen daselbst eine Menge,
acht Mengen aber ein Schaff oder einen Scheffel. In andern Gegenden ist
Vierling oder Viertel der vierte Theil eines Scheffels. In Nürnberg ist
Vierling oder Viering der vierte Theil eines Pfundes oder acht Loth. Im
Hannoverischen und am Nieder-Rheine ist der Vierling oder verderbt Vorling ein
Ackermaß, welches gleichfalls der vierte Theil eines größern, vermuthlich eines
Morgens, ist. In Zürch wird der Fuchart in vier Vierlinge getheilt. Im mittlern
Lateine, besonders von einem Feldmaße, Ferlina, Ferlingus, Ferlingata.