Versäumen
, [
1113-1114] verb. reg. act. durch Säumen
verlieren, sich durch Säumen darum bringen. Die Mahlzeit, die Zeit, eine
Gelegenheit versäumen. Lasset uns die Mayenblumen nicht versäumen, Weish. 2, 7.
Der Tugendhafte ist sich freylich seiner guten Absichten bewußt, aber auch des
versäumten Guten, Gell. Zuweilen auch, obgleich seltener und im Hochdeutschen
ungewöhnlicher, durch Säumen oder Zaudern vernachlässigen. Seine Geschäfte
versäumen. Ich will dich nicht verlassen noch versäumen, Cor. 13, 5. So auch
die Versäumung. Anm. Schon im Schwabensp. versumen, im Nieders. versümen, im
Oberdeutschen und einigen gemeinen Sprecharten verabsäumen.