Verhoffen
, [
1253-1254] verb. reg. act. et neutr.
welches im letztern Falle das Hülfswort haben bekommt, und zuweilen statt des
einfachen hoffen gebraucht wird, so daß ver hier bloß intensive stehet. Zu
Lacedämon, da er verhoffte einen Aufenthalt zu finden, 2 Macc. 5, 9. Daher das
Verhoffen, besonders mit dem Vorworte wider. Es geschah wider alles Verhoffen.
Anm. In den Oberdeutschen Kanzelleyen ist man mit dieser müßigen Verlängerung
noch nicht zufrieden, sondern gebraucht dafür wohl gar anverhoffen. Bey den
Jägern wird dieses Wort noch in mehr eigentlichem Verstande gebraucht, indem
man daselbst von einem Thiere sagt, es verhoffe, wenn es stutzig wird, stille
stehet, und sich umsiehet. So fern ver eine destruirende Bedeutung hat, war
verhoffen ehedem die Hoffnung fahren lassen, in welcher Bedeutung es aber
längst veraltet ist.