Verfluchen
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1225-1226] verb. reg. act. 1. Mit einem
Fluche die Unterlassung eines Dinges angeloben; nur im gemeinen Leben. Das
Spielen verfluchen, es verschwören. 1. Mit einem Fluche aus der Reihe
glücklicher Dinge entfernen, den höchsten Grad immerwährenden Unglückes mit
einem Fluche anwünschen, ein höherer Grad, als verwünschen. Jemanden
verfluchen. Hiob verfluchte den Tag seiner Geburt. Christus den Feigenbaum.
Liebe, wie oft habe ich deine Fesseln verflucht! In der Deutschen Bibel
bedeutet es mehrmahls, theils in einen unglücklichern Zustand versetzen und
diese Versetzung ankündigen, verflucht sey der Acker um deinet willen, die Erde
verfluchen; theils auch den höchsten Grad immerwährenden Unglücks nach
Verdienst ankündigen; verflucht sey, wer seinem Vater oder Mutter flucht, 5
Mos. 27, 16. f. Das Mittelwort verflucht ist, besonders im gemeinen Leben, von
einem noch weitern Umfange, als das Zeitwort. Man gebraucht es theils als ein
Beywort für im höchsten Grade verabscheuungs hassenswürdig. Ein verfluchter
Mensch. Das verfluchte Spiel. Damiens verfluchte That.
Verflucht sey dieser Schmeichler, sey diese Sclavenhand, Die
um den Schlaf der Ruhmsucht den ersten Lorber wand! Dusch.
Theils als ein Nebenwort in den niedrigen Sprecharten für
sehr, im hohen Grade, von unangenehmen Dingen. Das ist doch verflucht
ungezogen. Verflucht schwer, grob u. s. f. Da es denn auch oft als ein unnützer
Ausruf, besonders bey unangenehmen Dingen, gebraucht wird. Ey, verflucht! 3.
Sich verfluchen, mit einem Fluche, und in noch weiterm Verstande, mit einem
Schwure betheuern; doch nur im gemeinen Leben. Petrus hub an, sich zu
verfluchen und zu schwören, Matth. 26, 74. Daher die Verfluchung, in der
zweyten Bedeutung, und das Verfluchen, in der ersten. Anm. Im Nieders.
verflöken, schon in dem alten Fragmente auf Carln den Großen bey dem Schilter
verflochen.