Unterdrücken
, [
1095-1096] verb. reg. act. ich
unterdrücke, unterdrückt, zu unterdrücken. 1) Die Entstehung, den Ausbruch, die
Fortdauer einer Sache mit Gewalt hindern; am häufigsten mit dem Nebenbegriffe,
daß diese Hinderung ins geheim, oder doch ohne großes Geräusch geschehe. Das
Unkraut unterdrücken. Eine Feuersbrunst unterdrücken. Man sprach öffentlich
davon, allein es wurde bald unterdrückt. Seinen Verdruß unterdrücken. Einen
Gedanken, einen Argwohn bey sich unterdrücken. Das Gewissen unterdrücken,
dessen Gebrauch und Wirkungen hindern. 2) In engerm Verstande unterdrückt man
andere, wenn man geringere Personen an der Erlangung dessen, was sie nach Recht
und Billigkeit fordern können, hindert. Die Armen, die Fremdlinge, den Elenden
unterdrücken, in der Deutschen Bibel. Wir werden untergedrückt, (richtiger
unterdrückt,) aber wir kommen nicht um, 2 Cor. 4, 9. Anm. In der letzten
Bedeutung mit einem andern Vorworte firdrucchen, verdrücken. Unterdrücken, mit
dem Tone auf dem Vorworte kommt noch zuweilen im eigentlichsten Verstande vor.