Unmittelbar
, [
877-878] -er, -ste, adj. et adv. der
Gegensatz von mittelbar, ohne gebrauchte Mittel, oder andere wirkende Ursachen
als sich selbst, ingleichen ohne Dazwischenkunft eines dritten Dinges. Die
unmittelbare Hilfe Gottes, wobey sich Gott nicht anderer Personen und Dinge als
Mittelursachen bedienet. Sich unmittelbar an den Landesherren wenden, so wohl
sich selbst und nicht durch andere an ihn wenden, als auch, sich an desselben
eigene Person, und nicht an ein Collegium u. s. f. wenden. Wir nennen alle
Gegenstände schön, welche der Einbildungskraft oder dem Verstande unmittelbar
gefallen, Sulz. Der unmittelbare Verstand einer Rede, der zunächst durch die
Bedeutung der Worte heraus gebracht wird, und auch der buchstäbliche
Wortverstand heißt; zum Unterschiede von dem mittelbaren oder figürlichen
Verstande. Unmittelbare Reichsstände, welche keinen andern Reichsständen,
sondern allein dem Kaiser und dem Reiche unterworfen sind. Daher die
Unmittelbarkeit, plur. car. die Eigenschaft, da ein Ding unmittelbar ist oder
geschiehet. [
877-878]