Der Umschweif
, [
817-818] des -es, plur. die -e, von dem
folgenden Zeitworte, ein Ding, welches im Kreise um etwas herum gehet. In
Boxhorns Glossen bezeichnet Umbisueift, die weiten Beinkleider nach alter Art.
Bey den Siebmachern ist Umschweif oder Umschweifel derjenige Theil eines
Siebrandes, worauf der Wulst zu liegen kommt. Am häufigsten ist Umschweif ein
weiter Umweg um etwas herum. Einen Umschweif nehmen, weit um etwas herum gehen.
Einen Umschweif machen. Auch figürlich, diejenige Art zu verfahren, welche der
möglichst kürzesten weit entgegen gesetzt ist. Einen Lernenden mit vielen
Umschweifen ermüden. Einen Prozeß mit vielen Umschweifen führen. Ingleichen
eine solche Art der Rede, da man dem Gegenstande durch Worte auszuweichen
sucht, gleichsam weit um denselben herum gehet. Reden sie nicht so durch
Umschweife mit mir, Gell. Wer wollte so viele Umschweife machen? Schon im
Angels. Ympsuape, im Schwed. Omsvep. Für Umschweife machen gebraucht Ottfried
noch das veraltete bagen, welches sehr nahe mit dem Lat. Ambages verwandt ist,
nach dessen Muster Umschweif gebildet zu seyn scheinet.