Überkommen
, [
759-760] verb. irreg. 1. Überkommen,
als ein Neutrum mit seyn. Ich komme über, überkommen, über zu kommen. (1) Über
etwas kommen, d. i. hinüber oder herüber. Der Fluß ist zu breit, ich kann nicht
überkommen, hinüber. (
S. Überkunft.) (2) * Mit jemanden überkommen, sich mit
ihm vergleichen, einig mit ihm werden; eine im Hochdeutschen veraltete
Bedeutung, wofür man jetzt überein kommen gebraucht. Daher ist noch im
Oberdeutschen Überkommniß so viel als Vergleich, Vertrag, Übereinkunft. In
Aachen hingegen ist Überkommst, ein Schluß der Raths, ein Rathsschluß. 2.
Überkommen, als ein Activum mit der vierten Endung; ich überkomme, überkommen,
zu überkommen. (1) Für bekommen, eine Bedeutung, welche im Hochdeutschen
niedrig zu werden und zu veralten anfängt. Du habest so große Macht überkommen,
Ezech. 28, 4. Ich überkam noch größere Herrlichkeit, Dan. 4, 33. Er hatte dieß
Amt mit uns überkommen, Apost. 1, 17.
Er überkam, nach unsrer Stutzer Art, Ein schönes leeres Haupt,
Haged.
(2) * Jemanden überkommen, ihn überführen, überweisen; eine
im Hochdeutschen veraltete Bedeutung. [
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