Überhin
, [
757-758] adv. 1. Vorüber, vorbey; in
welcher Bedeutung es doch im Hochdeutschen wenig gebraucht wird. Ein Wetter,
das überhin gehet, Sprichw. 10, 25.
Schnee und Eis sind überhin, Sturm und Regen sind vergangen,
Opitz. Ihr Trug geht überhin, eben ders.
Laß es überhin, eben ders. laß es seyn, berühre es nicht,
bekümmere dich nicht darum. 2. Über dieß, eine im Hochdeutschen fremde, und nur
im Oberdeutschen übliche Bedeutung. 3. Über etwas hin, auf der Oberfläche
desselben hin, auch nur im Oberdeutschen. Bücke dich, daß wir überhin gehen,
und lege deinen Rücken zur Erde, daß man überhin laufe, Es. 51, 23; für darüber
hin. Er härtet die Wellen und geht mit trocknen Füßen überhin, Opitz, hinüber,
darüber hin. Im Hochdeutschen gebraucht man es nur noch zuweilen, 4. figürlich
für obenhin. Etwas nur überhin thun, obenhin, nicht mit der gehörigen
Anstrengung, dem gehörigen Fleiße. Ein Buch nur überhin lesen.