Der Türk
, [
723-724] des -en, plur. die -en, Fämin.
die Türkinn. 1. Eigentlich, ein Individuum derjenigen Nation, welche anfänglich
zwischen dem schwarzen und Kaspischen Meere wohnete, sich aber nachmahls nicht
nur des ganzen westlichen Asiens, sondern auch des Griechischen Reiches
bemächtigte. Lat. Turca, Nieders. Tork. Der Nahme ist alt, und wird am
wahrscheinlichsten von dem alten fast in allen Sprachen befindlichen Tor, Berg,
Gebirge abgeleitet, weil diese Nation ursprünglich die gebirgigen Gegenden
zwischen den gedachten beyden Meeren bewohnete. Der Türk oder Großtürk, eine
nur noch im gemeinen Leben übliche Benennung des Groß-Sultanes oder Türkischen
Kaiser. 2. Figürlich (1) Im gemeinen Leben wird oft ein jeder Mahomedaner ein
Türk genannt, weil sich diese unter allen Mahomedanern den Europäern am
furchtbarsten gemacht haben. (2) Nach einer andern Figur ist Türk, aber auch
nur im gemeinen Leben, ein barbarischer Mensch, ein Mensch von rohen, wilden
und grausamen Sitten.