Der Tritt
, [
685-686] des -es, plur. die -e, von dem
Zeitworte treten. 1. Die Handlung des Tretens, jede einzelne Bewegung der Füße
im Treten. Ich höre seine Tritte. Einen Tritt thun. Einen falschen Tritt thun.
(
S. Fehltritt.) Auf dem Eise hat man keinen gewissen
Tritt. Ingleichen die Entfernung der beyden Füße von einander im Treten, so wie
Schritt von schreiten. In diesem Verstande ist der Tritt eine Länge von zwey
bis drey Schuh, da denn zwey Tritte auf einem Schritte gehen. Zuweilen auch
collective von den Art und Weise, wie man im Gehen auftritt. Einen leisen,
schweren, harten Tritt haben. 2. Die zurück gebliebene Spur des Trittes, der
Eindruck des Fußes in dem Boden; der Fußtritt, die Spur, die Fußspur, die
Fußstapfe, bey den Jägern die Fährte, die aber auch das Wort Tritt von dem
Hirsche gebrauchen. Daher der Schlußtritt, Kreuztritt, Beytritt und
Blendetritt, lauter Arten der Fährte des Hirsches, wo Tritt auch im Singular
collective gebraucht wird. 3. Dasjenige, worauf man tritt, dich nur in einigen
Fällen. Eine kleine Erhöhung über dem Fußboden, um darauf zu treten, z. B. vor
einem Fenster, heißt ein Tritt. Eben diesen Nahmen führet auch ein bewegliches
Werkzeug von zwey oder mehr Stufen, darauf zu treten, um etwas aus der Höhe
herunter zu langen. Ferner der Theil an einem Tischgestelle, worauf man die
Füße setzt; der Theil an einem Wagen, worein man tritt, wenn man aus- und
einsteiget; ein Bret, worauf man tritt, eine Maschine dadurch in Bewegung zu
setzen, dergleichen Tritte an dem Weberstuhle, an einer Drehbank, an einem
Spinnrade, Schleifsteine u. s. f. sind. Anm. Bey dem Winsbeck Trit, im Nieders.
Tredde, im Engl. Tread, In Abtritt, Antritt, Austritt, Beytritt, Eintritt,
Zutritt u. s. f. hat dieses Wort noch mehrere und zum Theil figürliche
Bedeutungen.