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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Die Traurede | | Die Traurigkeit

Traurig

, [655-656] -er, -ste, adj. et adv. von dem Hauptworte Trauer in der ersten weitern Bedeutung, und der Ableitungssylbe ig. 1. Trauer, d. i. einen merklichen Grad der Unlust über ein gegenwärtiges Übel, besonders über ein verlornes Gut empfindend, und solche an den Tag legend. Traurig seyn, werden. Jemanden traurig machen. Eine traurige Person. Eine traurige Miene. Das traurige und eingeschränkte Wesen, welches man in der Liebe annimmt, Gell. Figürlich auch von leblosen Dingen. Traurig und blaß hängen die Blumen am Borde der Schale herunter, Geßn. 2. Diese Unlust erweckend, oder doch fähig, selbige zu erwecken. Eine traurige Geschichte. Ein trauriges Ende nehmen. Muß man denn diese traurige Platze (die Liebe) fühlen? Gell. Die besten Absichten gewinnen oft einen traurigen Ausgang, eben ders. Wie traurig wird das Ende dieses Tages für mich! eben ders. O, das ist traurig! Anm. Bey dem Notker trureg, bey dem Strycker traurich, traurik, im Nieders. trorig, im Angels. dreorig, Siehe Trauern. [657-658]
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