Das Tagewerk
, [
523-524] des -es, plur. die -e. 1.
Diejenige Arbeit, welche jemand den Tag zu verrichten hat; am häufigsten ohne
Plural. Sein Tagewerk verrichten. Besonders die Handarbeit, welche Tagelöhner
und Fröhner jeden Tag zu verrichten haben, daher die ersten alsdann auch
Tagewerker genannt werden. Bey den Bergleuten ist das Tagewerk, dasjenige, was
einem Häuer in einer Schicht heraus zu schlagen, aufgegeben wird. Sein Tagewerk
heraus schlagen. 2. So viel Arbeit, als ein Handarbeiter in Einem Tage
verrichten kann, gemeiniglich nur in einigen einzelnen Fällen. Ein Tagewerk
Heu, im Niederdeutschland, so viel Heu, als einer in Einem Tage abgemähet hat.
Daher denn auch Tagewerk in vielen Gegenden ein gewisses Feldmaß ist, so viel
Acker oder Wiese zu bezeichnen, als jemand in einem Tage bearbeiten kann,
welches Maß in andern Gegenden ein Acker oder Morgen heißt, da denn dieses Wort
ehedem auch Tagewand, Tagewan, Tagwen lautete, woraus in einigen Gegenden das
noch mehr verunstaltete Thauen geworden ist; im mittlern Lat. Deiwerka,
Diurnum, Diuturna, in einigen Gegenden Frankreichs Journal. Ein Tagewerk Acker,
so viel, als Ein Pflug in Einem Tage bearbeiten kann, ein Morgen. Ein Tagewerk
Wiese, wo es in einigen Gegenden auch Tagemahd, Tagematt, Fries. Dagmat lautet,
so viel Wiese, als jemand in Einem Tage abmähen kann, Mannsmahd, Mannsmatt,
Mannwerk. Auch im Torfgraben ist das Tagewerk ein gewisses Maß so wohl das
abzugrabenden Torfgrundes, als auch des gestochenen Torfes selbst. Das erste
wird ein Tagewerk im Grunde genannt, und ist im Grünlande 6 Fuß breit, 4 Fuß
tief und 96 Fuß lang; im Morast oder Hochmoor aber 9 bis 10 Fuß breit, 5 Fuß
tief und 48 Fuß lang. Das zweyte, welches ein Tagewerk über der Erde heißt, ist
im Grünlande 7 Klemm hoch, 13 bis 14 Klemm breit und 96 Fuß lang.
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