Toben
, [
609-610] verb. reg. neutr. mit dem
Hülfsworte haben. 1) Einen hohen Grad des ungestümen Lärmens verursachen. Ein
Zorniger tobet, wenn er ungestüm schreyet, mit den Füßen stampft u. s. f. Warum
toben die Heiden? Die Tiefen toben, Ps. 77, 17. Die Winde toben, Sir. 39, 34.
Und wenn er noch so tobte. Das tobende Meer. Der Most tobt in den Fässern. Die
tobende Leidenschaft.
Wenn über seinem Haupt der Wellen Donner tobt, Kleist.
2) Ehedem wurde es in engerer Bedeutung häufig für unsinnig,
des Verstandes beraubt seyn, rasen, gebraucht, weil dieses oft mit einem
eigentlichen Toben verbunden ist. Maniger spreche seht er tobt, Heinrich von
Veldig. Daher ist im Tatian Tobunga, die Raserey, im Oberdeutschen noch jetzt
tobicht, rasend, unsinnig, und Tobsucht, die Raserey. So auch das Toben. Anm.
Schon bey dem Notker toben, im dem Nieders. daven, im alt Engl. to taven, im
Griech. hier nichtlateinischer Text, siehe Image. Es ist eine
Nachahmung einer Art eines ungestümen Geräusches, wie etwa das Stampfen mit den
Füßen u. s. f. ist. Im Nieders. ist dubben, klopfen, und davern, das Intensivum
von davon, toben, erschüttert werden, schüttern. (
S. auch Taub.) In der gemeinen Mundart der Meißner hat
man vermittelst der Endsylbe -sen davon das Intensivum tebsen, unangenehmes
Geräusch machen, und Tebs, ein solches Geräusch, Lärm. Mit andern Endsylben
gehören dahin das Nieders. döhlen, lärmen, toben, das alte Dos, Tos, für
Getöse, toll u. s. f.