Der Tischler
, [
607-608] des -s, plur. ut nom. sing.
ein zünftiger Handwerker, welcher Tische, und anderes feines Hausgeräth aus
Holz verfertiget; dessen Gattinn, die Tischlerinn. Im gemeinen Leben der
Hochdeutschen Tischer; im Oberd. Schreiner, von den Schreinen oder Schränken;
ehedem Schnittger, von schnitzen, schneiden; in der Schweiz Tischmacher; im
Osnabrück. Schatilger, von dem Franz. Chatoulle; im Pohln. Teszarz dagegen im
Böhm. Tesar, so wohl einen Tischler als Zimmermann bedeutet. Die Form Tischer
ist freylich der Analogie gemäßer, ob sie gleich in den gemeinen Mundarten am
häufigsten ist. Tischler scheinet von einem veralteten Zeitworte tischeln,
Tische machen, dem Frequentativum von tischen, abzustammen. Im gemeinen Leben
hat man das Zeitwort tischern, Tischlerarbeit verfertigen, wie schneidern,
schustern u. s. f.