Tändeln
, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben. 1. Eigentlich,
leichte Bewegungen bloß zum Vergnügen oder Zeitvertreibe machen, in welcher
Bedeutung es doch jetzt mit der folgenden weitern zusammen geflossen ist. Ein
Kind auf dem Schooße tanzen lassen, heißt in diesem eigentlichen Verstande noch
im Nieders. dendeln, demken, im Engl. to dandle, in Schlesien tillatzeln. 2. In
weiterm Verstande, sich zum Zeitvertreibe oder zur Belustigung mit
unerheblichen Kleinigkeiten oder unnützen Dingen beschäftigen; spielen. Das
heißt nur getändelt. Mit einem Kinde tändeln. Er tändelt gern. Den ganzen Tag
mit Tändeln zubringen. Mit einem Frauenzimmer tändeln, in einigen gemeinen
Mundarten dahlen. 3. Zaudern, zögern, in einer Sache mit unnützer Langsamkeit
verfahren, vermuthlich zunächst, so fern diese Langsamkeit von unnöthiger
Beschäftigung mit Kleinigkeiten herrühret; im gemeinen Leben in
Niederdeutschland tünteln. So auch das Tändeln. Anm. Im Engl. to dandle, im
Franz. dandiner. Bey dem Hornegk lautet dieses Wort mit der ausländischen
Endung -iren, tändellieren. Es ist überwiegend wahrscheinlich, daß leichte,
spielhafte Bewegung der herrschende Begriff in diesem Worte ist, so daß es von
tanzen, denken, in seiner ursprünglichen Bedeutung, und dem Schwed. danka,
herum schweifen, nur im Endlaute verschieden ist. Die Sylbe -eln bedeutet
theils eine Wiederhohlung, theils auch eine Verkleinerung. Für tändeln in der
zweyten Bedeutung gebrauchen die Niedersachsen auch dammeln, draueln, daueln,
fenteln u. s. f. [
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