Die Suppe
, [
505-506] plur. die -n. 1. Eine warme
Brühe, welche für sich allein mit dem Löffel gegessen wird; Diminut. das
Süppchen, Oberd. Süpplein. Die Biersuppe, Weinsuppe, Milchsuppe, Kerbelsuppe u.
s. f. Eine Suppe kochen, anrichten, auftragen, essen. Einen Löffel Suppe essen,
ein wenig Suppe. Figürlich ist, jemanden auf einen Löffel Suppe, oder auf eine
Suppe einladen oder bitten, ihn zum Essen, auf eine Mahlzeit bitten. In
Brautsuppe und einigen andern bedeutet es gleichfalls eine Mahlzeit, besonders
so fern die Suppe der vornehmste Theil derselben ist. 2. Im gemeinen Leben wird
es zuweilen so wie Brühe von einer jeden dicklichen Feuchtigkeit gebraucht. Die
rothe Suppe, verächtlich und in der niedrigen Sprechart, das Blut. Die
Grundsuppe, der untere dickere Theil eines flüssigen Körpers. Jemanden in der
Suppe sitzen lassen, in einem schlimmen Handel. Anm. In einigen Oberdeutschen
Gegenden auch Sauf, Soof, Seuf, im Nieders. Soppe, im Schwed. Soppa, im Engl.
Sop, Soop, Sup, im Französ. Soupe, Souppe, woher auch souper, zu Abend speisen,
ist, im Ital. Suppa, Zuppa. Es ist von dem noch Oberdeutschen supfen,
schlürfen, sorbere, welches eine Onomatopöie des Schlürfens ist, weil die Suppe
mit dem Löffel gleichsam eingeschlürfet wird, daher auch ein Trunk oder
Tränkchen im Oberdeutschen eine Suppe oder Saufe heißt, in welchem Verstande es
im Hochdeutschen nicht gebraucht wird. Übrigens ist es mit Saufen, Saft,
Niedersächs. Sapp, Seif, und andern mehr verwandt.